Spar-Euro 2016/2017 für die Gemeinde Poppenhausen
Spar-Euro 2016/2017 für die Gemeinde Poppenhausen
Vorbildliche kommunale Projekte gewürdigt
Der Bund der Steuerzahler (BdSt) Hessen und der Hessische Städte- und Gemeindebund (HSGB) haben am Fr., 03. März 2017 in Wiesbaden den Spar-Euro an ausgewählte hessische Kommunen verliehen. Mit dieser Auszeichnung werden Städte, Gemeinden oder Landkreise geehrt, die durch wirtschaftliches Verhalten der Verwaltung, die Förderung des Engagements der Bürger und Vereine oder durch interkommunale Zusammenarbeit positive Beispiele geben.
Mit dem Spar-Euro 2016/2017 und einer Ehrenurkunde wurde u.a. die Delegation der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) im Hessischen Landtag ausgezeichnet.
Bürgermeister Manfred Helfrich reiste mit einer Abordnung von Mandatsträgern und dem Planungsingenieur Hans-Ulrich Schott nach Wiesbaden, wo sie im Hessischen Landtag vom Wahlkreisabgeordneten der CDU, MdL. Markus Meysner, empfangen wurden.
Der Preis wurde an Poppenhausen verliehen für die Kategorie:
„Der verantwortungsvolle und sparsame Umgang mit Steuergeldern“.
Mit der Auszeichnung sollen nicht nur Dank und Anerkennung ausgedrückt, sondern auch andere Städte, Gemeinden und Landkreise zur Nachahmung ermutigt werden.
In Poppenhausen ging es um das Thema:
Bau von Abwasseranlagen in der Flächengemeinde Poppenhausen - Kostengünstige Realisierung in Kooperation mit den Anschlussnehmern
Die Übergabe des Pokals „Spar-Euro“ und die Anerkennungs-urkunde wurde von Joachim Papendick (Geschäftsführer des Hessischen Bund der Steuerzahler) und Carl-Christian Schelzke (Geschäftsführer Hessischer Städte- und Gemeindebund) vorgenommen. Die Laudatio sprach Claus Spandau (Kompetenzzentrum für Interkommunale Zusammenarbeit beim Landes Hessen).
Die Gemeinde Poppenhausen wurde für ihre innovative und sparsame Bauweise von Abwasseranlagen prämiert. In der weit verstreuten, dünn besiedelten Flächengemeinde wäre eine herkömmliche Sanierung des Abwassersystems durch Baufirmen sehr teuer geworden. Um Kosten zu sparen, setzte man verstärkt auf Eigenleistungen von Anwohnern und des Bauhofs der Gemeinde. Zudem konnten teure Leitungen eingespart werden, weil man statt einer zentralen Lösung für alle Häuser, auch Klein- und Gruppenkläranlagen installierte. Durch diese besondere, gemeinschaftliche Vorgehensweise wurden nicht nur die Kosten im Rahmen gehalten, sondern auch das Wir-Gefühl in der Gemeinde gestärkt.
Zunächst ging es um die erstmalige Kanalisation des weit verstreuten Flächenortsteils Steinwand.
Die finanzielle Förderung, die vom Hessischen Umweltministerium für die erstmalige Kanalisation des Ortsteils Steinwand gewährt wurde, konnte wegen der günstigen Vorgehensweise für den Bau der ca. 40 Einzel-, Klein- oder Gruppenkläranlagen nicht vollständig verausgabt werden.
Auf Antrag wurden diese Mittel auf andere Ortsteile der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) übertragen. So konnten auch in Gackenhof-Bienhof, Gackenhof-Danielshof, Gackenhof-Bollrain, Gackenhof-Wiegerich, in Rodholz-Lahmenhof und Poppenhausen-Altenweiher noch weitere Kläranlagen finanziert werden.
Die Bereitschaft der Anlieger, die Umsetzung in Eigenleistung zu realisieren hat sich für diese im Sinne des Wortes „ausgezahlt“. Denn sie brauchten keinen Anschlussbeitrag zu bezahlen. Bei Anwendung der Beitragssatzung hätten manche Anlieger je nach Größe ihrer Grundstücke bzw. der Hofflächen z.T. bis zu über 20.000,-€ zahlen müssen.
So haben einige Anlieger mit erheblichen Eigenleistungen sogar noch eine Aufwandsentschädigung ausgezahlt bekommen.
Diese Vorgehensweise fand bei den Anschlussnehmern eine hohe Akzeptanz.
Für den Bürgermeister, der für die Koordination der Maßnahmen und die Abrechnung zuständig war, und die Verwaltung im Rathaus bedeutete das ortsteilübergreifende Projekt allerdings ein gewaltiges Stück Arbeit und bedurfte eines enormen Einsatzes.
Alle haben von dieser besonderen Vorgehensweise profitiert:
• Die Gemeinde Poppenhausen hat ihren Schuldenstand nicht erhöht
• Die Anlieger haben keine Anschlussbeiträge zahlen müssen
• Die Nachbarschafts- und Siedlungsgemeinschaften – die Bürgergemeinschaft sind durch die Eigenleistung ein gutes Stück zusammengewachsen.
Der geschaffene Wert der Anlagen liegt bei 3,5 Mio. Euro. Der durch die pragmatische und wirtschaftliche Umsetzung benötigte Finanzbedarf liegt bei nur 1,5 Mio. Euro.
Die pragmatische Vorgehensweise ging nicht zu Lasten der Qualität und der Funktionsfähigkeit, denn die Arbeiten wurden sowohl von dem Planungsbüro Hans-Ulrich Schott begleitet und überwacht. Auch der Fachdienst Abwasser beim Landkreis Fulda war bei der Umsetzung des Projektes eingebunden.
Schließlich mussten die Verwendungsnachweise auf ihre Richtigkeit und auf die Förderfähigkeit geprüft werden. Alle Nachweise sind überprüft und abgerechnet.
Die Anlagen laufen seit Fertigstellung i.d.R. störungsfrei.
Mit der Wartung der ca. 50 KLA ist das Versorgungsunternehmen RhönEnergie mit der Abteilung „Effizienz & Service“ beauftragt.
Diese veranlasst beispielsweise das Auspumpen der Schlammfracht und die Verbringung zur zentralen Kläranlage.
Durch die Auszeichnung fühlen sich die Verantwortlichen der Gemeinde und die Mandatsträger in ihrer pragmatischen und wirtschaftlichen Vorgehensweise bestätigt.
Nach der Feierstunde zeigte der Wahlkreisabgeordnete das Plenum im Landtag und führte die Poppenhausener Abordnung durch das Abgeordnetenhaus und die Räume im historischen alten Stadtschloss.
+++(M.H.)
Ehrende und die Preisträger aus Poppenhausen v.l.:
Carl-Christian Schelzke (Geschäftsführer des Hessischen Städte- und Gemeindebundes), Manfred Jestädt, Elisabeth Laudenbach, Herrn Joachim Papendick (Vorsitzender des Bundes für Steuerzahler in Hessen), Hans-Ulrich Schott (Dipl.-Ing. Abwasseranlagen u. Tiefbau), Gerhard Fladung, Frank Unger, Manfred Helfrich, Uwe Schleicher, Irmtraud Becker u. MdL. Markus Meysner