RhönKinder-Haus als „Biosphären-Kita“ zertifiziert
Kooperationsvertrag geschlossen
Poppenhausen (Wasserkuppe): Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und die Kindertagesstätte RhönKinder-Haus Poppenhausen haben Anfang Dezember eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Dazu hatte die zu Beginn des Jahres 2020 neu eröffnete Kindertagesstätte mehrere Voraussetzungen zu erfüllen.
Das Leitungsteam mit Jasmin Stumpf und Julia Teppich, die selbst sehr naturverbunden sind, erarbeiteten nach Beratung mit Martin Kremer, dem stv. Fachdienstleiter Biosphärenreservat Rhön, dem Ranger Arnold Will und Bürgermeister Manfred Helfrich als Vertreter des Trägers ein in sich schlüssiges Konzept aus, in das die geforderten Bausteine eingearbeitet sind.
Bei den formellen und den inhaltlichen Pflicht-Kriterien geht es darum, den Kindern die umgebende Natur näher zu bringen, Zusammenhänge zu erfassen, den Jahreszeitenwechsel bewusst wahrzunehmen, die Bewegungskompetenzen durch Anreiz der Natur zu fördern sowie die Achtsamkeit der Kinder gegenüber der Natur zu stärken und zu er-leben.
Bei den inhaltlichen Kriterien verpflichtet sich die Kindertagesstätte RhönKinder-Haus durch den Kooperationsvertrag einige Kompetenzen zu stärken. Die Sachkompetenz beschäftigt sich mit den Themen Müll-Trennung, achtsamer Umgang mit Ressourcen und Papierschöpfen – Wir stellen Papier aus Altpapier her.
Bei der Stärkung der Selbstkompetenz geht es darum, wie die Kinder die natürlichen Gegebenheiten in der heimischen Natur nutzen und erleben. Thema des wöchentlichen Wald-Tages ist beispielsweise die Mitgestaltung des Naturplatzes „Racker-Acker“, wo künftig auch regelmäßig eine Kinder-Konferenzen abgehalten werden sollen.
Die kommunikative Kompetenz soll erreicht werden, indem die Kinder von ihren Erlegnissen und den durchgeführten Aktionen berichten, eigene Ideen und Vorschläge einbringen, die jahreszeitlichen Veränderungen der Natur beschreiben können und die Pflanzen-, Baum- und Tierarten benennen können.
Außerdem soll der regionale Bezug zum Biosphärenreservat, zur Region, ihrer Geschichte und ihrer Kultur aufgegriffen und verinnerlicht werden.
Dabei ist die nahegelegene Freizeitanlage Lüttergrund mit dem dort angelegten Poppenhausener Früchtepfad und dem dort platzierten Stützpunkt der Junior-Ranger ein geeignetes Betätigungs-, Erlebnis- und Lern-Gelände.
Bei der Überprüfung stellte die Bewertungskommission zudem fest, dass das RhönKinder-Haus bereits in mehreren Bereichen ein besonders Engagement erbringt. Dabei handelt es sich um die Bereiche „Gesunde Ernährung“ (regionale Bio-Produkte); „Naturschutz und Ökologie“ (Früchtepfad, Natur erleben und schützen, Sternenpark Rhön), „Energie und Bauliche Maßnahmen“ (Kita-Gebäude als Massivholz-Gebäude mit Photovoltaikanlage, Stromspeicher und Luftwärmepumpe), „Soziales und Kooperation“ (Einbindung der Kinder in die Programmgestaltung und Dokumentation) sowie den Bereich „Konsum“ (Ressourcenschonung durch bewusste Müllvermeiden und -trennung und Einsatz von Recycling-Produkten).
Nicht zuletzt sollen weitere Kooperationen mit externen Partnern des Biosphärenreservates Rhön bzw. der Dachmarke Rhön geschlossen werden.
So war die Freude beim Team der Erzieherinnen der Kindertagessstätte RhönKinder-Haus, bei den Kindern und dem Bürgermeister groß, als Martin Kremer Anfang Dezember das Zertifikat „Biosphären-Kita“ mit einer Auszeichnungstafel an das Leitungsteam überreichte. Jasmin Stumpf und Julia Teppich waren sehr stolz auf diese Auszeichnung und waren sich durchaus bewusst, dass dieses Prädikat Auszeichnung und Verpflichtung zugleich darstelle. Schließlich müsse künftig die Kooperation mit Erfüllung der Kriterien und den selbst auferlegten Verpflichtungen gelebt werden. Aber davor ist es den Verantwortlichen und den Kindern nicht bange, denn die eigene Einstellung und die örtlichen Gegebenheiten in der Luftkurortgemeinde im Biosphärenreservat Rhön bieten die besten Rahmenbedingungen für eine lange fruchtbare Zusammenarbeit.+++(M.H.)
Download
Pressemitteilung "RhönKinder-Haus als „Biosphären-Kita“ zertifiziert"