Poppenhausen mit seinen 5 Ortsteilen gewinnt Regionalentscheid
beim 36. Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
Festakt mit Preisverleihung im Von-Steinrück-Haus
Freude und Stolz über die Ehrung
Die Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) hat mit ihren fünf Ortsteilen am Regionalentscheid 2017 des 36. Landeswettbewerb UNSER DORF HAT ZUKUNFT teilgenommen und gewonnen. Die Teilnehmerorte waren Poppenhausen, Abtsroda, Gackenhof, Steinwand und Rodholz
Zur Teilnahme am Wettbewerb hatten sich insgesamt 13 Dörfer aus den Landkreisen Fulda und Main-Kinzig angemeldet und sich der Bewertungskommission präsentiert.
Aktiv, sozial und vor allem zukunftsfähig – so wurde Poppenhausen mit all seinen Facetten beschrieben. Das große Engagement der Gemeinde und die Eigeninitiative der Bürgerschaft wurde mit dem ersten Platz ausgezeichnet.
Der Nüsttaler Ortsteil Silges erreichte den zweiten Platz.
Als Sieger-Gemeinde hatte Poppenhausen die Ehre und Aufgabe, die Feierstunde der Preisverleihung ausrichten zu dürfen.
Im vollbesetzten Von-Steinrück-Haus hatten sich die Delegationen der 13 Teilnehmer-Ortsteile eingefunden.
Für den Landkreis Fulda gratulierten Landrat Bernd Woide und Bruno Günkel vom Fachdienst Regionalentwicklung. Als Vertreterin des Main-Kinzig-Kreises fand die Beigeordnete Maja Weise-Georg lobende Worte.
Oft hätte man das Gefühl, Deutschland sei zweigeteilt – die urbanen Räume stehen den ländlichen Räumen gegenüber. Doch das, was man hier erleben dürfe, könne eine Metropole nicht bieten. Die Bürger brauchen trotz Globalisierung einen regionalen und sozialen Bezug. Genau das bieten die Dörfer im ländlichen Raum.
Bürgermeister Manfred Helfrich dankte im Namen der gemeindlichen Gremien und im Namen der Ortsvorsteher Andreas Heller, Stephan Mihm, Peter Detig, Stephan Weber und Gerhard Fladung.
Der Bürgermeister führte aus: „Was haben wir gemacht? In einem Zeitfenster von drei Stunden haben wir die Ergebnisse langjähriger engagierter Arbeit und Anstrengungen um die Weiterentwicklung unserer Gemeinde dargestellt.
Daher bestand die Vorbereitung und Herausforderung der Präsentation in erster Linie darin, die bedeutendsten Beispiele der erfolgreichen Entwicklung nachvollziehbar anschaulich zu machen.
Die Themenpalette reichte von der Infrastruktur im Allgemeinen wie im Besonderen über die Nahversorgung, die Angebote für Kinder, Familien und Senioren, die Siedlungsentwicklung, die sozialen und kulturellen Projekte, den Wirtschaftszweig Tourismus bis zur regen Vereinsarbeit und die aktive Bürgerschaft sowie die Darstellung als aktive und lebendige Gemeinde nach innen und außen.
Mit einem kleinen Vorsprung wurde die Gemeinde Poppenhausen mit ihren 5 Ortsteilen als Sieger festgestellt. Für diesen Erfolg und die Wertschätzung sind wir dankbar und können zu Recht ein wenig stolz sein!“
Dies konnte man u.a. auch an einem Glückwunschschreiben festmachen, in dem Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke folgende anerkennende Worte fand:
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister Helfrich,
eine außergewöhnliche Leistung bedarf einer besonderen Anerkennung. Dieser Erkenntnis folgte die Bewertungskommission mit der Entscheidung, Poppenhausen als Sieger in Ihrer Region im diesjährigen Dorfwettbewerb auszuzeichnen.
Hierzu gratuliere ich Ihnen und der gesamten Dorfgemeinschaft sehr herzlich!
Mit den vielen Aktivitäten und Initiativen, die bei Ihnen verwirklicht wurden, aber auch mit Ihren konzeptionellen Ansätzen und Maßstäben für eine zukünftige Entwicklung haben Sie einen wertvollen Beitrag für die Großgemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) geleistet“, so der Regierungspräsident abschließend.
Frau Anke Schlosser vom Fachdienst Regionalentwicklung zuständig für die Durchführung des Landeswettbewerbs, trug die Stellungnahme der Bewertungskommission vor. Darin heißt es:
„Stadt kann jeder, Land muss man wollen“, so werben die Landfrauen aus Poppenhausen für ihren Verein. Dass die Menschen das Leben in Poppenhausen gezielt gewählt haben und sich dort wohlfühlen, merkt man beider Dorfbegehung sofort. Die Bürgerinnen und Bürger gestalten die Gemeinschaft in der Gemeinde aktiv und lebendig.
Hauptaugenmerk der Vereinslandschaft liegt auf der sportlichen Betätigung an der freien Natur – Nordic Walking, Rad fahren/Mountainbike, Klettern etc.
Neben den Sportvereinen spielen die Musikvereine, sowie die ortsansässigen Feuerwehren eine wichtige Rolle im Vereinsleben und bieten jeweils eine umfassende Jugendarbeit vor Ort an. „Die Feuerwehr ist die Klammer der Bürgergemeinschaft“, so Bürgermeister Helfrich.
Ebenso erwähnenswert ist das vorbildliche ehrenamtliche Engagement der Dorfinitiative „GackenRhöner“ im Ortsteil Poppenhausen-Gackenhof und der Landfrauen, die aus allen 5 Ortsteilen stammen.
Obwohl der Vereinssitz der knapp 40 unterschiedlichen Vereine meist im Kernort Poppenhausen liegt, kommen die Mitglieder auch aus den umliegenden Dörfern. „Unsere Heimat und unser Lebensmittelpunkt ist Poppenhausen.
Wir wohnen halt nur hier draußen“, so der Ortsvorsteher aus Rodholz, der sich ganz klar zu seiner Heimatgemeinde bekennt.
In Poppenhausen gelingt es, Jung und Alt, sowie Menschen mit Behinderung und Neuzugewanderte aus anderen Herkunftsländern in das gesellschaftliche Leben einzubinden.
Die sanierte Seniorenwohnanlage „St. Elisabeth“ und der Kinderkrippe „Das Entdeckernest“ liegen im Ortsmittelpunkt direkt nebeneinander und kooperieren bzgl. Des generationenübergreifenden Kontaktes.
Ebenso ist das Sozial-Projekt „Leben und Arbeiten in Poppenhausen“ in Trägerschaft von „antonius Netzwerk Mensch gGmbH“ im Ortsmittelpunkt verortet.
Wer an Kunst und Kultur interessiert ist, stößt in Poppenhausen auf ein umfassendes Angebot. Neben der Kunst und Kulturterrasse oder dem Lebensthemenbaum im Kernort, lädt auch die Kunstmeile von der Gaststätte Fuldaer Haus (Maulkuppe) bis hin zur Gaststätte Grabenhöfchen, die Touristen und Einheimischen zu einem entspannten Sonntagspaziergang ein.
„Kunst kann Entscheidendes für die Region tun – aber die Region muss auch bereit sein, etwas für die Kunst zu tun.“
Das beweisen die Bildhauertage in Poppenhausen.
Das Leben in der Hochrhön meist schön und ruhig gestalten, ist es dennoch eine Herausforderung, die Infrastruktur in Form von Energiegewinnung und Abwasser aufrecht zu erhalten. Hier zeigen die Bürgerinnen und Bürger hohes solidarisches Engagement, um den Herausforderungen der Streusiedlung entgegenzuwirken.
Hackgutheizungs-Anlage in Sieblos zur Nahwärmeversorgung, bei der sich die Bürgerinnen und Bürger finanziell, aber auch mit Tat und Kraft, unter dem Dach der Hackgutheizung GbR, beteiligt haben sind nur ein Beispiel dafür.
Die Hauptgemeinde ist im Kernort vorbildlich und konsequent aufgearbeitet, auch dank der Dorfentwicklungsförderung.
Dabei wurde nicht jedes Denkmal erhalten. Aber alles was geschah, geschah in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege und in der Summe wirkt alles wie aus dem Ei gepellt.
Poppenhausen ist Sieger des Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ und erhält ein Preisgeld von 4.000,00 €!“
So wie der Bürgermeister dankte gratulierte auch Ortsvorsteher Peter Detig im Namen aller Ortsvorsteher der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) allen Teilnehmern, die beim Regionalentscheid angetreten waren und beglückwünsche alle Preisträger. Denn unabhängig von der jeweiligen Platzierung, die anschließend bekanntgegeben wurden, haben alle Ortsteile, alle Gemeinden gewonnen. Gewonnen, indem allein durch die Teilnahme die Bürgergemeinschaft aktiviert wurde, Anregungen und Ideen genutzt und Konzepte erarbeitet und entwickelt wurden, um Chancen für eine aussichtsreiche Zukunft für die jeweilige Gemeinde zu ergreifen.
Manfred Helfrich zeigte sich zuversichtlich: “Allen Bedenken zum Trotz: Der ländliche Raum hat eine Zukunft. Ziel des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ ist es, die Verantwortlichen wie auch die Bürgergemeinschaft zu aktivieren und zu bewegen, die Zukunft ihrer Gemeinde, ihres Dorfes in die eigene Hand zu nehmen.
Das allein ist schon die halbe Miete. Für den Erfolg braucht es aber auch eine ausreichende finanzielle Grundausstattung. Engagierte Mandatsträger und aktive Bürger allein schaffen die große Herausforderung, dem ländlichen Raum eine Zukunft zu geben nur, wenn die notwendige Finanzausstattung gewährt wird.
Eine gute Infrastruktur und Lebensqualität für alle Generationen sind die Hauptvoraussetzung, dem demographischen Wandel entgegenzutreten und die Landflucht zu vermeiden. Dies kommt nicht nur der heimischen Bevölkerung sondern auch unseren Gästen aus nah und fern zugute, die sich bei uns aufhalten und erholen wollen.
Durch die hohe Auszeichnung fühlen wir uns geehrt und bestätigt. Gleichzeitig fühlen wir uns motiviert, und verpflichtet, nicht nachzulassen in unserem Bestreben, unsere Gemeinde zielgerichtet auf Kurs zu halten.
Mit der Auszeichnung hat sich die Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) mit allen 5 Ortsteilen für die Teilnahme am Landeswettbewerb 2018 qualifiziert, an dem insgesamt 18 Ortsteile aus 9 Regionen in Hessen antreten. Wir freuen uns darauf und werden unser Bestes geben….“
Am Ende des Festaktes genossen die Gäste die Tanzvorführungen der „Nässtaler“-Volkstanzgruppe aus Silges.“.
Abschließend reichte das Team Manfred Laudenbach einen leckeren Rhöner-Charme-Imbiss und das Team Getränke Vey versorgte mit Erdrischungsgetränken.
Bis zum Ende der Festveranstaltung unterhielt uns „Plan B“ – 3 Rhöner Musikanten mit Volksmusik.+++(M.H.)
Fotos: Volker Schneider
Bgm.-Begrüßung:
Bürgermeister Manfred Helfrich begrüßte die Gäste aus dem Landkreisen Fulda und Main-Kinzig.
Musikverein Cäcilia:
Der Musikverein Cäcilia umrahmte die Festveranstaltung der Preisverleihung.
Landrat:
Der Fuldaer Landrat Bernd Woide bei seiner Ansprache.
Voll besetzter Saal:
Die Abordnungen aus 13 Dörfern füllten den Saal des Von-Steinrück-Hauses.
Schlosser, Anke:
Vom Fachdienst Regionalentwicklung trug Anke Schlosser die Bewertung der Kommission über die Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) mit ihren 5 Ortsteilen vor.
Ehrentisch:
Die Gäste von links: Frank Unger (Vorsitzender der Gemeindevertretung), Maja Weise Georg (Kreisbeigeordnete Main-Kinzig-Kreis), Landrat Bernd Woide, Bürgermeister Manfred Helfrich, Manfred Herget (Erster Beigeordneter) und Bruno Günkel (Fachdienstleiter Regionalentwicklung).
Nässetaler Volkstanzgruppe:
Die Nässetaler Volkstanzgruppe aus Silges bei ihrem Auftritt.
Gruppenfoto Mandatsträger:
Genossen ein frisches Bier nach dem Festakt. v.l.: Hermann Müller, Bernd Woide, Franz-Josef Adam und Manfred Helfrich.
Musiker „Plan B“:
Die drei Höner Volksmusiker der Gruppe „Plan B“ unterhielten die Gäste noch eine ganze Weile. V.l.: Wigbert Gutmann, Uli Detig und Konrad Schwab