Maßnahmen für den Aufbau von Wirtschafts- und Feldwegen genehmigt
Förderbescheide für Poppenhausen und Ehrenberg - EU, Bund und Land Hessen lassen Rhöngemeinden nicht „im Regen stehen“
Poppenhausen (Wasserkuppe) / Ehrenberg (Rhön): Die Ausgangslage der beiden Rhöngemeinden ist in etwa gleich. Inmitten des Naturparks im Biosphärenreservat Rhön liegt am westlichen Fuß der Wasserkuppe die Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) und am östlichen Fuß die Gemeinde
Ehrenberg (Rhön) jeweils mit ihren zum Teil weit verzweigten jeweils 5 Ortsteilen. Die ebenfalls jeweils ca. 2600 Einwohner leben zum Teil in sehr ausgeprägten Weilern, Streusiedlungen und Einzelhoflagen.
Die Landwirtschaft und der Tourismus zählen hier seit Generationen zu den Säulen der Wirtschaftskraft im ländlichen Raum. Neben den in und für die Landwirtschaft tätigen Arbeitnehmer und Dienstleister sind die hier lebenden Menschen sowie die Gäste der Tourismuswirtschaft auf ein funktionales und ausreichendes Wegenetz angewiesen.
Insbesondere der Poppenhausener Flächenortsteil Steinwand, der vor der Gebietsreform als die größte Flächengemeinde Hessens galt, ist von einem umfangreichen und langen Netz von Feld- und Wirtschaftswegen geprägt. Die Befestigung und der Ausbau dieser Wege wurde Mitte vor über 60 Jahren mit einer dünnen Asphaltschicht versehen, die der Größe und dem Gewicht der landwirtschaftlichen Fahrzeuge dieser Zeit entsprach aber heute bei weitem nicht mehr den Nutzungsanforderungen entspricht. Die topographischen Gegebenheiten verstärken die Problematik.
Aufgabe und Ziel ist es, zahlreiche Wegeverbindungen und Teilstrecken ausreichend zu befestigen, damit die Nutzung für die Erschließung und Erreichbarkeit der einzelnen Anwesen für die Anlieger sowie für Freizeit und Erholung deutlich verbessert wird. Diese Maßnahmen sind für die Existenz der Landwirtschaft und zur Einkommenssicherung dringend notwendig. Die neue trägfähige Befestigung mit dem Aufbau einer starken Asphalt-Trag-Deckschicht hat insbesondere für die Transport- und Lieferfahrzeuge der Landwirtschaft eine hohe Bedeutung.
Bei den geplanten Investitionen handelt es sich um Aufwendungen „für den ländlichen Charakter angepasste Infrastrukturmaßnahmen“.
Vor einigen Tagen fand im Rathaus Poppenhausen die offizielle Übergabe der Bewilligungsbescheide statt. Matthias Kohlhammer, Leiter des Amtes für Bodenmanagement Fulda konnte den Bürgermeistern Manfred Helfrich, Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe), und Thomas Schreiner, Gemeinde Ehrenberg (Rhön) die Bescheide für die von ihnen beantragte finanzielle Förderung von Wegebaumaßnahmen überreichen. Kohlhammer wies darauf hin, dass in seinem Amtsbezirk erstmalig mit dem Förderprogramm "dem ländlichen Charakter angepasste Infrastrukturmaßnahmen" der Wegebau unterstützt wird. Die Erhaltung und Anpassung der Wege an die Anforderungen der modernen Landwirtschaft mit größeren und schwereren Arbeitsgeräten stellt bereits heute und in der Zukunft eine Herausforderung für die ländlichen Gemeinden dar.
Hanfried Böttner, als Abteilungsleiter Bodenmanagement zuständig für die Durchführung von Flurbereinigungsverfahren, stellte die Erfolge der in den letzten Jahren in den Gemeinden Poppenhausen und Ehrenberg abgeschlossenen Verfahren heraus. Er verwies insbesondere auf das erst im letzten Jahr abgeschlossene Verfahren in Abtsroda, in dem 1,5 Millionen Euro für Wegebau, Landschafts-und Naturschutz investiert wurden. In weiteren 8 Verfahren konnte im Gemeindegebiet von Poppenhausen das Wegenetz erfolgreich ausgebaut werden.
In dem Verfahren Ehrenberg-Grumbach standen vor allem die Maßnahmen für den Naturschutz und die Landschaftspflege im Vordergrund. Aber auch hier wurde das Wegenetz zukunftsfähig ausgebaut.
Bürgermeister Manfred Helfrich erklärte, dass die Gemeinde Poppenhausen ein Umsetzungskonzept in Höhe von 1,5 Mio. Euro für die nächsten 10 Jahre aufgestellt, vorgelegt und die dafür erforderlichen Fördermittel beim Amt für Bodenmanagement beantragt hat.
Herr Kohlhammer konnte nun die Mittelzusage, zunächst für die nächsten 3 Jahre, in Höhe von 375.000 Euro geben. Damit kann die Gemeinde bauliche Maßnahmen in Höhe von 602.000 Euro planen. In diesem Jahr sollen 206.000 Euro für den Ausbau von ca. 3 Kilometer Asphaltwegen investiert werden.
Bürgermeister Thomas Schreiner erläuterte, dass in allen 5 Ortsteilen der Gemeinde Ehrenberg wichtige und multifunktionell genutzte Verbindungswege mit Kalksteinmaterial nachhaltig und zukunftsfähig strukturell verbessert werden sollen. Es handelt sich um landwirtschaftlich benötigte Feldwege (gleichzeitig Rundwege und Wanderwege). Verbindungswege, Erschließungswege für Höfe im Außenbereich, z.B. für den Wasserbehälter im OT Seiferts oder auch Radwege als Verbindungswege zwischen 2 Ortsteilen.
Die hierfür erforderlichen Ausbaukosten in Höhe von 125.000 Euro werden nach Abzug einer Bagatellgrenze in Höhe von 25.000 Euro mit 65000 Euro gefördert. Herr Kohlhammer konnte deshalb Fördermittel in Höhe von 65.000 Euro der Gemeinde Ehrenberg zusichern. Die Zuschüsse werden anteilig von der Europäischen Union, dem Bund und dem Land Hessen finanziert. Der Eigenleistungsanteil der Gemeinde beträgt 60.000 Euro.
Die Bürgermeister zeigten sich sehr erfreut und dankbar über die Förderung für die Wegebaumaßnahmen und lobten die Unterstützung durch die Verantwortlichen des Amtes für Bodenmanagement in Fulda.
Insbesondere der dringend notwendige Aufbau der langen asphaltierten Wirtschaftswege könnte eine Rhöngemeinde aus eigener Kraft nicht stemmen.
Nach der Ausschreibung der Baumaßnahmen sollen noch in diesem Jahr die meisten Teilabschnitte aufgebaut werden.
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Motto: EU, Bund und Land Hessen lassen die Rhöngemeinden nicht „im Regen stehen“
Bei der Übergabe der Bewilligungsbescheide an einem betroffenen Streckenabschnitt in Poppenhausen-Steinwand