Kostenbewusstes Wirtschaften der Kommunen gewürdigt - Verleihung des „Spar-Euros“ 2023
Kostengünstiger Betrieb des Poppenhausener Freibads herausgestellt
Ein Euro für die Sparsamkeit
Der Spar-Euro ist eine Auszeichnung des Hessischen Städte- und Gemeindebundes und des Bundes der Steuerzahler Hessen für vorbildliche Leistungen von Kommunen, die im besonderen Maße verantwortungsvoll und sparsam mit den öffentlichen Geldern umgehen.
Die Auszeichnung ermutigt zugleich zu gemeinnützigen Handeln und zu bürgerschaftlichen Engagement für das Gemeinwohl.
Ein Mosaik guter Ideen
Neben den beiden Gewinnern, Burgwald (Umbau eines ehemaligen Bankgebäudes in ein Feuerwehrhaus) und Ulrichstein (Verbesserung der finanziellen Situation durch langjährige Förderung erneuerbarer Energien), wurden von den Auslobern des Spar-Euros aber auch die anderen Beiträge im Wettbewerb 2023 gewürdigt.
„Beim Spar-Euro gibt es keine Verlierer...“, so der Bund der Steuerzahler und der Hessische Städte- und Gemeindebund. Diese verbinden mit dem Wettbewerb den Wunsch, dass Verwaltungen angeregt werden, verstärkt zu kooperieren und bürgerorientierter zu handeln. In diesem Sinne sind auch andere Projekte, wie z.B. das der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) beachtenswert.
In ihrem Anerkennungsschreiben an Bürgermeister Manfred Helfrich kündigte der Hessische Städte- und Gemeindebund in der September-Ausgabe 2023 ihrer Fachzeitschrift eine Veröffentlichung ihrer Würdigung an: |
Poppenhausen (Wasserkuppe), Luftkurort im Biosphärenreservat Rhön, hat sich mit dem Betrieb und der Unterhaltung eines Freischwimmbades und der kostengünstigen Bewirtschaftung durch den Einsatz von Freiwilligen beworben. Das Bad im Lüttergrund war eines der ersten Freibäder in der Rhön. 1911 gebaut. In den folgenden Jahrzehnten wurden die Kleinschwimmanlagen immer wieder renoviert und auch erweitert. Das Areal des kleinen Freibades war mit der Zeit nicht mit den Anforderungen gewachsen. Im Jahr 1985 wurde das alte Freibad durch ein Becken in der Sport- und Freizeitanlage Lüttergrund ersetzt. Die Luftkurortgemeinde betreibt seit fast 38 Jahren dieses Freischwimmbad.
Aus dem Bad wurde ein erfolgreiches bürgerschaftliches Projekt. Ein Team von Freiwilligen ist seit 2014 für den Erhalt des Freibades mit Übernahme von Diensten aktiv. Insbesondere für junge Familien aus der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) und dem näheren Umfeld war und ist das kleine Freibad wegen seiner überschaubaren Größe ein Geheim-Tipp.
Die gute Frequenz und die zivilen Eintrittspreise des Familienfreundlichen Freibades begünstigen einem positiven wirtschaftlichen Betrieb, der für ein überschaubares Defizit sorgt. Das ausgewiesene Jahresdefizit für den Betrieb des Freibades bewegt sich zwischen 30.000,-€ und 40.000,-€ und ist im Vergleich zu ähnlichen Bädern gering. Auf den Einsatz von fossiler Energie kann wegen der Solar-Rip-Anlage auf dem Schwimmbaddach weitgehend verzichtet werden.
Und: Die Bürger/innen und das Team der Freiwilligen identifizieren sich in besonderer Weise mit „ihrem“ Freibad. Die Möglichkeit, das Freibad für die Einheimischen und unsere Gäste vorzuhalten und im Freizeitangebot zu halten, scheint zumindest mittelfristig gesichert.+++(PM)
Das Team der Freiwilligen für den Betrieb des Freibades im Jahr 2016
Zur Erinnerung:
Die Gemeinde Poppenhausen wurde in den vergangenen Jahren bereits zweimal für vorbildliche kommunale Projekte ausgezeichnet.
In 2007 wurde der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) der „Spar-Euro“ für die
Kostengünstige Bewirtschaftung von öffentlichen Gebäuden u. Anlagen in der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) - Dorfgemeinschaftshäuser, Feuerwehrhäuser, Sportanlage etc. verliehen.
In 2017
„Der verantwortungsvolle und sparsame Umgang mit Steuergeldern“ - war in 2017 der Anlass für die besondere Würdigung.
Die Gemeinde Poppenhausen wurde für ihre innovative und sparsame Bauweise von Abwasseranlagen in der weit verstreuten, dünn besiedelten Flächengemeinde mit dem „Spar-Euro“ prämiert.+++(M.H.)