10. Poppenhausener Bildhauertage
Jubiläums-Workshop vom 11. bis 15. September 2017 - Skulpturen zum Thema INTEGRATION gefertigt
Präsentation der Werke auf der Terrasse der Kunst u. Kultur
Die bisherigen Themen lauten: Baumgrenzen – Ulmen in der Rhön, Einsam und Gemeinsam, Zwischen Himmel und Erde, Tür und Tor, Nebelwelten, Aufwind, Ignoranz, Demut und Überflieger. Zu diesen Themen haben auf der Kunstmeile inzwischen etwa 40 Holzskulpturen ihren Platz gefunden. Mit den vielen Besuchern sind auch die Initiatoren der Meinung, dass sich die Objekte sehr gut in die Rhöner Kulturlandschaft einfügen. Die Betrachter setzen sich mit den Skulpturen in verschiedenster Art auseinander. Kunst - hergestellt aus heimischem Holz und ausgestellt in der freien Natur - ist so für jedermann frei zugänglich. - Auf der Poppenhausener Kunstmeile, dort wo sich Kunst, Kultur und Natur begegnen“. “In einem Zweijahres-Rhythmus setzte die Gemeinde Poppenhausen in diesem Jahr die Initiative der Holzbildhauertage fortsetzen und richtete diese zum 10. Mal aus“, so Bürgermeister Manfred Helfrich, der die Bildhauer-Tage jeweils organisiert und dabei auf die Unterstützung seiner beiden Mitstreiter zählen konnte.
Das Stammholz wurde auch in diesem Jahr wieder von Hessen Forst, dem Forstamt Hofbieber, zur Verfügung gestellt.
Das Thema orientierte sich in diesem Jahr an der Flüchtlingsbewegung und lautet „INTEGRATION“.
Folgende Bildhauer waren auf der Wiese neben dem Team-Tower in der Freizeitanlage Lüttergrund am Werk.
Bildhauer / Künstler Skulptur zum Thema Integration Interpretation
Dr. Ulrich Barnickel, Schlitz
Entwurzelter Baum mit vergoldeter Kokosnuss Als Flüchtling entwurzelt sein, Sturz und eintauchen in Unbekanntes, Erneuern, Eingliedern oder Scheitern. Die goldene Kokosnuss als Zeichen dafür, dass man seinen Schatz überall heben könne zuhause oder fern der Heimat.
Elmar Baumgarten,
Ebersburg-Ritzelshof Der „Integtrations-Zwerg“ mit einem großen Herz als Symbol der deutschen Leitkultur. Wenn die Integration von Flüchtlingen hierzulande gelingen soll, müssen diese auch bereit sein, ein Mindestmaß an deutscher Leitkultur anzunehmen.
Johannes Baumgarten,
Bad Tölz Kleiner schüchtern wirkender Junge mit Schwimmweste Einerseits das Sinnbild von Flüchtlingskinder im Mittelmeer, andererseits unsichere Pubertierende.
Beat Breitenstein,
Ins (Schweiz) Einige aufeinander gesteckte gleichgroße Holzscheiben, von denen eine – die mittlere – rot gefärbt ist. Die aufeinandergeschichteten Baumsäulen symbolisieren eine Säule der Gesellschaft, in der das Andere integriert werden soll.
Jana Debrodt,
Uckermark Rechteckige Stele mit drei kleineren Durchbrüchen oder kleinen Fenstern. Ich, Du oder Wir steht jeweils 4-fach neben einer Öffnung. Auf der Rückseite liest man dann die Integrationspaare ich/wir, du/ich, oder wir/du – das kann ma auf Vieles, auf Jugendliche und Erwachsene beziehen.
Elias Frisch,
Bischofsheim-Wegfurt Die halb offene oder halb geschlossene Tür Je nach Standpunkt – mehr oder weniger willkommen…
Die Poppenhausener Bildhauer-Tage werden von Spenden und Patenschaften für die neu geschaffenen Kunstwerke finanziert. Diese Zuwendungen sind für den Veranstalter die Voraussetzung, dieses Projekt finanzieren zu können, mit dem etwas „Bleibendes“ für die Region, für die Rhön und die interessierten Gäste aus nah und fern geschaffen wird. Zum dritten Mal konnte die ganz besondere Möglichkeit der Präsentation der neu geschaffenen Skulpturen auf der Terrasse der Kunst und Kultur genutzt werden.
Dort verbleiben die Skulpturen, bis sie im Frühjahr 2018 ihren festen Platz entlang der Poppenhausener Kunstmeile finden werden.
Auf einem Hinweisschild, das dann bei jeder Skulptur aufgestellt wird, werden das Herstellungsjahr, das Thema, der Bildhauer, seine Interpretation und die Paten genannt.
Die Präsentation der fertiggestellten Skulpturen wurde leider von mehreren heftigen Regengüssen begleitet. Aber weder die Bildhauer, noch die Veranstalter sowie die interessierten Anwesenden ließen sich die Freude nehmen, den Künstlern bei ihren ersten wie auch humorvoll wirkenden Interpretationen zu lauschen.
Bürgermeister Manfred Helfrich, der die Bildhauer-Tage wieder organisierte , danklte seinen Mitstreitern Dr. Ulrich Barnickel und Revierförster Joachim Schleicher, Spendern und Paten für deren Unterstützung sowie Peter Detig, der die Bildhauer-Tage im Lüttergrund begleitete. Er lobte die Mitarbeiter des Bauhofs, die bei Bedarf stets die gewünschte Unterstützung gaben und wie nach jedem Workshop die Skulpturen auf den von der Fa. ELO (Elementebau Osthessen Eichenzell) gefertigten Betonplatten montierten und auf der Terrasse postierten. +++(M.H.)
Nachfolgend einige Impressionen:
Fotos: Dr. Arnulf Müller+Gemeinde
Totz heftiger Regengüsse ließen sich die Kunst-Interessierten nicht vertreiben.
Dr. Ulrich Barnickel interpretiert seinen entwurzelten und umgekehrt aufgestellten Baum.
Johannes Baumgarten stammt aus Ebersburg-Ritzelshof und war aus Bad Tölz angereist, um an den Poppenhausener Bildhauer-Tagen teilzunehmen.
Trotz des sehr ernsten Themas ging es bei der Präsentation der Kunst-Objekte durchaus humorvoll zu.
Vr. Dr. Ulrich Barnickel, Ortsvorsteher Peter Detig und Bürgermeister Manfred Helfrich
Elmar Baumgarten von Ebersburg-Ritzelshof zählt zu den rennommierten Bildhauern in der Region Fulda-Rhön und ist bekannt für eine sehr figürliche Betonung. Er fertigte des Integrations-Zwerg.
Gespannt folgten die Besucher der Präsentation auf der Terrasse der Kunst & Kultur.