Haushaltsrede von Bürgermeister Manfred Helfrich

zur Einbringung des Haushaltsplans 2022

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Haushaltsrede von Bürgermeister Manfred Helfrich zur Einbringung des Haushaltsplans 2022

Sehr geehrte Frau Vorsitzende Alexandra Ballweg,
meine sehr geehrten Damen und Herren der Gemeindevertretung,
des Gemeindevorstandes und der anwesenden Ortsbeiräte,
meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger,
meine Damen und Herren!

Meine Haushaltsrede für das vergangenen Jahr 2021 leitete ich mit folgenden Feststellungen ein:

„Die Corona-Pandemie hat die Bürger, die gesamte Gesellschaft, die Politik auf allen Ebenen, Arbeitnehmer, Selbstständige und Unternehmen persönlich, wirtschaftlich und emotional vor große Herausforderungen gestellt.

Wir alle haben Ängste und Sorgen. Der Weg zurück in die Normalität scheint weit. Es ist kaum vorstellbar, dass wir in naher Zukunft wieder in der gewohnten Nähe beisammen sein können, denn unser Verständnis von Nähe und Distanz hat sich neu definiert....“

Jetzt sind wir ein Jahr weiter und es hat sich nicht allzu viel an der allgemeinen und besonderen Lage geändert.

Eigentlich hatte ich vor einigen Wochen noch gehofft, den Haushalt für das Jahr 2022 unter einigermaßen normalen Umständen präsentieren zu können. Und eigentlich hatte ich gehofft, dass die Corona-Pandemie ein Jahr nach den ersten Impfungen weitgehend bewältigt ist. Und eigentlich habe ich erwartet, dass sich seither weit mehr Menschen bundesweit für eine Impfung entschieden haben. Die Realität sieht leider anders aus: Die Sieben-Tage-Inzidenz hat auch im Landkreis Fulda immer noch einen hohen Wert von weit über Und die Intensivbetten in den Krankenhäusern werden auch hier wieder zunehmend mit Covid 19-Patienten belegt.

 

Daher richte ich meinen Appell nochmals an alle: Lassen Sie sich impfen und wenn Sie bereits zweimal geimpft sind, melden Sie sich zur 3. Impfung zur sog. Booster-Impfung an! Dies zum Schutz für sich selbst und für andere.

Die Corona-Pandemie wird die Kommunen auch in diesem Winter vor große Herausforderungen stellen. In der vierten Welle gilt es, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten und einen neuen Lockdown zu verhindern. Und schon jetzt steht fest: Um die Folgen der Corona-Pandemie bewältigen zu können, brauchen die Städte und Gemeinden auch im kommenden Jahr die finanzielle Unterstützung des Bundes und des Landes.

Um zügig und effektiv voranzukommen, sind sich die Kommunen aber auch darin einig: Sie benötigen dringend mehr Spielraum vor Ort, vereinfachte Planungsverfahren, die Zulassung von mehr beschränkten Ausschreibungen, mehr Möglichkeiten der freihändigen Vergabe, die Vermeidung von überbordenden Prüfverfahren und insgesamt weniger Gängelei.

Außerdem sollte das beschlossene Konnexitätsprinzip konsequenter Anwendung finden – Wer bestellt, bezahlt! – Und dies nicht nur auf dem Papier!

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, meine Damen und Herren!

Der Haushalt für das kommende Jahr ist der 22. Hauhalt, den ich heute einbringen darf. In all den Jahren ging es immer wieder auf und ab. Auf Rosen gebettet, das waren wir nie – aber wir kamen immer einigermaßen zurecht. Rücklagen konnten wir kaum bilden, das Geld wurde vielmehr investiert – in die Infrastruktur, in Gebäude und Anlagen. Unser Vermögen hat sich stetig vermehrt, die Eigenkapitalquote ist erfreulich hoch, wie die jährlichen Abschlüsse erkennen lassen.

Zahlreiche kommunale Haushalte kamen wegen der Auswirkungen der Pandemie ins Straucheln, weil z.B die für die gestalterischen Möglichkeiten so bedeutsamen Einnahmen aus der Gewerbesteuer eingebrochen sind. Nicht so bei uns. Nach der stattlichen Einnahme bei der Gewerbesteuer in 2020 in Höhe von 1,4 Mio. Euro, hatten wir den Ansatz rechts konservativ auf 1,15 Mio. Euro für 2021 reduziert.

 

Doch im zu Ende gehenden Jahr können wir uns über eine Soll-Stellung in Höhe von 2,65 Mio. Euro freuen. Das sind 1,5 Mio. Euro mehr als angenommen.

Das haben wir unserer tüchtigen, breit gefächerten gewerblichen Wirtschaft zu verdanken, die wegen ihrer systemrelevanten Leistungen außerordentliche Erträge generieren konnten. Mein Glückwunsch an die Leistungsträger des Mittelstandes für großartige Unternehmenserfolge! Und doch bleibt unsere Liquidität bescheiden. Wie ist das zu erklären? Wie bereits zuvor erwähnt, fließt unser Geld in Investitionen. Von der Mehreinnahme in diesem Jahr haben wir z.B. das Bauerwartungsland in Sieblos bezahlt, die beschlossenen Mehrausgaben für den Aufbau der Wirtschaftswege gedeckt, bezahlten die über Plan erledigten Bauleistungen für den Neubau der Kläranlage, konnten auf die geplante Kreditaufnahme verzichten, konnten verkraften, dass nur eine erste Rate der längst erwarteten Kinderbetreuungsfinanzierung einging und konnten zudem eine Rückstellung bilden.

Wenn wir uns auch über ein in der Corona-Pandemie sehr gutes Jahr 2021 freuen können, so holen uns im nächsten Jahr die gravierenden Auswirkungen ein: Die um ca. 560.000,-€ geringere Schlüsselzuweisung des Landes, eine um 75.000,-€ höhere Gewerbesteuerumlage sowie die um 263.000,-€ höhere Kreis- und Schulumlage. Ja, das Berechnungssystem kann als grausam wahrgenommen werden. Schließlich registrieren wir insgesamt eine Schlechterstellung von 900.000,-€, mit der wir bei der Aufstellung des Haushaltes 2022 umgehen mussten.

Bei der Aufstellung des Haushaltsplans für das nächste Jahr stellen wir uns jeweils die Frage: Welche Schwerpunkte setzen wir für eine gute und bessere Zukunft. Schließlich erwarten die Bürger eine ausreichende und funktionierende Infrastruktur vor Ort. Diese Erwartungshaltung ist nachvollziehbar und berechtigt. Die Verantwortlichen der Kommunalpolitik haben sich um die mannigfaltigen Bereiche der Daseinsvorsorge zu kümmern, um die Qualität des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu fördern. Doch was müssen wir gerade durchmachen?

 

Wie dem auch sei, wir müssen mit den Gegebenheiten umgehen und zurechtkommen. Wir sind nicht verwöhnt. Es bleibt wie es war. Mit unserer eher bescheidenen Finanzausstattung müssen wir auskommen und uns weiter anstrengen, trotzdem eine hohe Wertschöpfung zu generieren. Mit Disziplin und gelebtem solidarischen Zusammenhalt zwischen den Mandatsträgern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus sowie der Bürgerschaft sollte uns das auch in Zukunft gelingen.

Meine Damen und Herren!

Mit der Haushaltsrede für das Jahr 2022 verbinde ich folgenden Leitgedanken: „Sicherung der Zukunft in ungewisser Zeit...“

Leider wissen wir nicht, ob wir im kommenden Jahr eine weitere Mutation des Corona-Virus bewältigen müssen. Daher haben wir die Verantwortung, für geeignete Rahmenbedingungen zu sorgen. Ich hoffe, dass es uns gelingt, den Menschen Mut zu machen und Hoffnung zu geben. Dass die Kindertagesstätten und die Schulen geöffnet bleiben, dass die vielfältige Vereinsarbeit und die Freizeitgestaltung möglich bleiben, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt gelingt.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

heute lege ich Ihnen den Entwurf des Haushaltes 2022 für die Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) vor, der gemeinsam mit dem Kämmerer Stephan Unger verantwortungsvoll aufgestellt und in der Sitzung des Gemeindevorstandes am 13. Dezember 2021 festgestellt wurde.

Folgende Botschaft vorne weg:

Die Steuersätze für die Gemeindesteuern werden nicht erhöht und bleiben auf dem gleichen Niveau der Vorjahre. Bei den Gebühren erfolgt gemäß der geforderten Neukalkulation eines Kommunaldienstleisters eine Erhöhung der Abwassergebühren.

Zunächst zum Ergebnis-Haushalt,

aus diesem werden der laufende Betrieb und die Unterhaltung der gemeindlichen Einrichtungen finanziert.

Die Ansätze für die einzelnen Produkte orientieren sich einerseits an den Erfahrungen der Vorjahre und berücksichtigen andererseits die aktuellen Entwicklungen, die in das Zahlenwerk des Haushaltes 2022 einfließen.

 

Der Entwurf des HH-Planes 2022 weist im Jahresergebnis Erträge in Höhe von 6.368.378,-€ aus. Diese sind knapp 384.000,-€, mithin 5,5 % höher, als im Grundhaushalt 2021 eingeplant. Dem steht ein Gesamtaufwand in Höhe von 6.202.503,-€ gegenüber.

Der Ausgleich ist nach dem kommunalen Haushaltsrecht gewährleistet, wenn der Zahlungsmittelfluss aus der laufender Verwaltungstätigkeit in Planung und Rechnung mindestens so hoch ist, dass daraus die Auszahlungen zur ordentlichen Tilgung von Krediten geleistet werden können.

Im Saldo der ordentlichen Erträge und ordentlichen Aufwendungen ergibt sich unter Berücksichtigung der Zinserträge und -Aufwendungen im Ergebnishaushalt ein Überschuss in Höhe von 166.625,-€.

Der Haushaltsausgleich, die Ausweisung des Überschusses und der Aufbau einer Liquiditätsreserve sichern unsere Handlungs- und Zahlungsfähigkeit.

Nun zum eigentlichen Zahlenwerk des Haushaltes für 2022:

Folgende Zahlen und Entwicklungen sind bei den Erträgen im Ergebnis-Haushalt nennenswert:

  • Der Anteil der Einkommenssteuer steigt gemäß den Angaben im Finanzplanungserlass des Landes Hessen abermals voraussichtlich um gut 15.000,-€ auf nunmehr ca. 303.000,-€.
  • Der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer sinkt um 14.000,-€ auf ca. 223.000,-€.
  • Die Einnahmen der Grundsteuer A bleiben mit 48.000,-€ und der Grundsteuer B mit 268.000,-€ stabil.
  • Unsere gewerbliche Wirtschaft hat sich während der Pandemie bestens behauptet und gewährte der Gemeinde in 2021 einen Einnahmerekord in Höhe von 2,65 Mio. Euro. Für das kommende HH-Jahr reduzieren wir die geplante Einnahme trotz der sehr viel höheren Soll-Stellung auf einen konservativen Wert von 1.75 Mio. Euro. Wer weiß schon, wie sich das Jahr entwickeln wird...
  • Die Zuweisung aus dem KFA des Landes Hessen wurde wegen der Mehreinahmen in 2021 um 560.000,-€ sehr empfindlich auf 236.000,-€ gekürzt.

 

Bei den Aufwendungen im Ergebnis-HH sieht es wie folgt aus:

  • Die gesetzlichen Umlagen für Kreis- und Schulumlage steigen um 263.000,-€ auf knapp 1.96 Mio. €.
  • Die Gewerbesteuerumlage steigt wegen der hohen Einnahme in 2021 für 2022 um 75.000,-€ auf 239.000,-€.
  • Die Personalaufwendungen erhöhen sich gegenüber dem Grund-HH 2020 um 124.000,-€, mithin um 7,9 % auf 1.7 Mio. €. Ursache dafür sind die tariflichen Anpassungen der Entgelte, der steigende Personalbedarf nach dem Kinderförderungsgesetz bei den Kinderbetreuungseinrichtungen, und eine zusätzliche Stelle für den Bauhof, die erstmals voll kostenwirksam wird.
  • Die Aufwendungen für Bankzinsen verbleiben wegen des überschaubaren Schuldenstandes auf ca. 25.000,-€.
  • Die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen werden mit 1.43 Mio. € angenommen und erhöhen sich voraussichtlich um knapp 120.000,-€. Die Hauptursache für die Erhöhung liegt bei den hohen Energiekosten, den steigenden Kosten für die Datenverarbeitung, die Bewirtschaftung zusätzlicher Einrichtungen und die allgemein gestiegene Inflationsrate.

Nachfolgend noch einige Bemerkungen zur Bewirtschaftung der eigenen Infrastruktureinrichtungen sowie über freiwillige Ausgaben, Aufwendungen für soziale Bereiche und für die Daseinsvorsorge:

  • Bei der Bewirtschaftung des gemeindlichen Bauhofs haben wir bei den Einnahmen 35.000,-€ als aktivierte Eigenleistung bei den Vorbereitungen für den Hallenbau auf der Kläranlage, beim Wegebau für die Zufahrt zum neuen Tiefbrunnen und dem Neubau des Wasser-Tretbeckens.
  • Für die Verbesserung des Brandschutzes am Wohnplatz Gackenhof-Neuwart haben wir die Sanierung des Löschwasserbehälters einkalkuliert.
  • Beim Kostenansatz für die „Heimatpflege“ wird die engagierte Arbeit in über 40 Vereinen mit einem Budget für Vereinszuwendungen gewürdigt. Weiterhin erhält der Festplatz am Freibad eine Versorgungssäule für Strom und Wasser. Die Unterstützung unserer Vereine aus dem Gemeinde-Haushalt ist begründet und angemessen
  • Unser soziales Engagement für das Projekt „Leben & Arbeiten in Poppenhausen“ wird auch in 2022 fortgeführt.
  • Bei den eigenen und fremden Tageseinrichtungen für Kinder wird für die Bewirtschaftung und Unterhaltung der Kinderbetreuungs-und Kinderbildungseinrichtungen ausgewiesen. Das sind die Kinderkrippe „Das Entdeckernest“, die neue Kita RhönKinder-Haus, der Kinderhort, die katholischen Kindertagesstätte St. Elisabeth (Gemeinde trägt 80% des Defizits) und die Tagesmütter (Gemeinde trägt ein Kostenanteile). Insgesamt wird ein Fehlbedarf in Höhe von 652.300,-€ ausgewiesen. Die Personalkosten bei den eigenen Kindertagesstätten steigen insbesondere wegen des erhöhten Fachkraftstundenbedarfs nach dem „Gute-Kita-Gesetz“ um 72.000 auf 692.000,-€. Diese machen inzwischen etwa 41 % der Gesamtpersonalkosten aus. Die anfallenden Kosten für die Kinderbetreuung und Kinderbildung steigen insbesondere wegen der gesetzlichen Vorgaben. Doch letztlich sind sie eine sinnvolle Investition für die gedeihliche Entwicklung des Nachwuchses unserer Gemeinde.
  • Bei den Einrichtungen für die Jugendarbeit haben wir erstmals die angenommenen Einnahmen aus der Vermietung der Freizeitanlage Strutt eingestellt.
  • Die zentrale Sportanlage Lüttergrund hat eine große Bedeutung für den Vereins- und Freizeitsport. Wegen der pandemiebedingten Einnahmeausfälle wird der TSV 1909 Poppenhausen e.V. auch im kommenden Jahr für die Bewirtschaftung der Anlage mit einer Zuwendung unterstützt.
  • Das sanierte Freibad soll im Mai wiedereröffnet werden. Weil wir annehmen müssen, dass die Pandemie den gewohnten Betreib noch nicht zulassen wird, wurde die Einnahme der Eintrittsgelder und die Einnahme aus dem Kiosk reduziert. Wir hoffen es und sind dankbar, wenn die Interessengemeinschaft „Wir in Poppenhausen“ auch im neuen Jahr den Betrieb des Freibades unterstützt.
  • Für die Verbesserung der Breitbandversorgung werden Bundesmittel in Höhe von 50.000,-€ bereitgestellt, die für die Planung des Ausbaus verwendet werden.
  • Im Fachbereich „Bauen und Wohnen“ werden Planungsleistungen für die weitere Siedlungsentwicklung bereitgestellt.
  • Die Konzessionsabgaben der RhönEnergie können wir mit 70.000,-€ in der Einnahme annehmen.
  • Beim Produkt          „Wasserversorgung“         werden           die
    Wasserbezugspauschale an den Wasserbeschaffungsverband Wachtküppel und der Kauf von weiteren digitalen Wasserzählern eingestellt.
  • Beim Fachdienst Abfallwirtschaft habe ich die notwendige Sanierung des vor 30 Jahren in Betrieb genommenen und vor 12 Jahren optimierten kommunalen Wertstoffhofes angemeldet. Die Kosten wurden auf 72.000,-€ geschätzt. Den Statuten zufolge kann mit einer stattlichen Förderung gerechnet werden.
  • Bei der Abwasserbeseitigung steigen die Leistungsentgelte wegen der durch die Neukalkulation angehobenen Abwassergebühren und der Ausgleichszahlung aus Vorjahren auf 730.000,-€. Die Erneuerung der Kläranlage verlangt eine Beteiligung der Anschlussnehmer. Die gemeindlichen Gremien haben sich Ende 2019 für eine gebührenfinanzierte Beteiligung entschieden, da die alternative Finanzierung über Anschlussbeiträge die Hausbesitzer sonst mit hohen Kosten belastet hätte. Durch die Gebührenfinanzierung erfolgt eine gerechte Verursacher-Beteiligung, die sich am Frischwasserverbrauch der einzelnen Haushalte orientiert. Bei den Ausgaben im Bereich der Abwasserbeseitigung werden Maßnahmen zur Fremdwasserbeseitigung in den Abwasserkanälen berücksichtigt.
  • Für die Instandhaltung und die Sanierung der Gemeindestraßen und den Neuaufbau von Wirtschaftswegen wurden auch für 2022 wieder Kostenansätze in Höhe von 165.000,-€ gebildet.
  • Bei der Straßenbeleuchtung werden 30.000,-€ für den 2. Bauabschnitt beim Austausch von Altmasten zur Verfügung gestellt.
  • Die Pflege der öffentlichen Grünanlagen ist aufwändig und erfordert den Einsatz von Personal und Maschinen.
  • Im Produktbereich Öffentliche Gewässer, wasserbauliche Anlagen rechnen wir mit einer Landesförderung von 50.000,-€ für die Finanzierung von Planungsleistungen für die Erstellung eines Hochwasserschutzkonzeptes.
  • Die Unterhaltung, Bewirtschaftung und Pflege der beiden Gemeindefriedhöfe kann durch die Gebühreneinnahme auch weiterhin nicht gestemmt werden. Als Kostenunterdeckung müssen ca. 35.000,-€ angenommen werden.
  • Die Sanierung der Feld- und Forstwege bleibt eine wichtige Aufgabe. Auch in 2022 wollen wir einen Förderantrag für die Forstwegesanierung stellen.
  • Für das zentrale Gemeinschaftshaus, das Von-Steinrück-Haus mit Kegelbahn und Vereinstrakt, werden für Bewirtschaftung und Unterhaltung im Saldo der Einnahmen und Ausgaben ein Zuschuss in Höhe von ca. 43.000,-€ ausgewiesen.
  • Für die Wirtschaftsförderung Tourismus wendet die Gemeinde in 2022 etwa 91.000,-€ auf. In der Abrechnung bleibt ein überschaubarer Fehlbetrag in Höhe von ca. 18.400,-€, der u.a. durch die Einnahme der Tourismusabgabe erreicht werden kann. Wie im Haushalt abgebildet hoffen wir, dass die geplanten Veranstaltungen „Brennholz-, Solar- und Wärmedämmtag, der Nordic-Plus-Rhönlauf,       das       Sommerabend-Konzert,        der Handwerker- und Bauernmarkt und der Weihnachtsmarkt“ ausgerichtet werden können. Weiterhin wird noch die Schlussrate für die Überprüfung der Prädikate „Staatlich anerkannter Luftkurort Poppenhausen und Erholungsort Rodholz“ eingestellt. Unsere in diesem Herbst erweiterte Stellplatzanlage für Wohnmobile erfreut sich weiterhin einer regen Nutzung. Die Gebühreneinnahmen finanzieren nach und nach die getätigten Investitionen.

Die Zusammenfassung - Das Ergebnis:

Die enormen Schwankungen bei bedeutenden Einnahmen- und Ausgabenpositionen stellen uns vor große Herausforderungen.

 

Die veränderten Rahmenbedingungen erfordern ein verantwortliches Handeln, den Blick auf das Mögliche und Machbare sowie die Beachtung des Grundsatzes eines disziplinierten und wirtschaftlichen Ausgabeverhaltens. Das Zahlenwerk sollte in sich plausibel und nachvollziehbar sein.

Wenn der Gemeinde-Haushalt 2022 im Saldo der Erträge und Aufwendungen ausgeglichen ist, ein Überschuss ausgewiesen werden kann und die geforderte Liquiditätsreserve vorgehalten wird, ist eine bedeutende Vorgabe erfüllt, ein Ziel, das im 7. Jahr in Folge erreicht werden kann.

Nun zum Finanzhaushalt:

Hier werden alle für das Haushaltsjahr 2022 erwarteten bzw. geplanten Ein- und Auszahlungen der verschiedenen Produktbereiche erfasst und dargestellt, die sich auf das Ergebnis auswirken. Nicht zuletzt werden im Finanzhaushalt die Investitionen und die Liquidität abgebildet.

Für das Haushaltsjahr 2022 lege ich einen Finanzhaushalt mit einer stattlichen Investitionssumme in Höhe von 2.572.000,- Euro vor, der damit etwa 400.000,-€ über dem Volumen des Vorjahres liegt.

Die Investitionen in die Daseinsvorsorge und in die Infrastruktur dienen der Bewältigung unserer Pflichtaufgaben und sind ein wertvoller Beitrag zur Zukunftssicherung unserer Gemeinde.

Nachfolgend nenne ich die wichtigen Kostenansätze:

  • Gemäß der Kostenschätzung werden in 2022 ca. 800.000,-€ für die Erschließung des Neubaugebietes mit dem Projektnamen „Nördlich der K 41“ benötigt.
  • Für den dritten und letzten Bauabschnitt des Neubaus der Kläranlage werden 570.000,-€ für die Fertigstellung bereitgestellt.
  • Auf dem Gelände der Kläranlage wird eine neue Funktionshalle für 250.000,-€ gebaut. Der größere Teil davon soll als Maschinenhalle für den Bauhof genutzt werden und ist mit 180.000,-€ kalkuliert.
  • Mit der Aufgabe des Wasserrechts der Leimbachsmühle und der Verlegung des Öttersbachs wird die Vorflut des Lütterbachs nach der Einleite-Stelle aus der Kläranlage deutlich verstärkt und fördert den natürlichen Wasserhaushalt des Gewässers. Die Kosten für den Rückbau der Wehranlage und die Verlegung des Baches werden mit 145.000,-€ angenommen.
  • Die Radwegeverbindung Weyhers - Poppenhausen soll ausgebaut werden. Für den Ausbau des Streckenabschnitts in unserer Gemeinde haben wir 200.000,-€ in der Ausgabe eingestellt. Je nach Förderfähigkeit soll die Maßnahme im kommenden Jahr als interkommunales Projekt geplant und umgesetzt werden.
  • Für den Brandschutz sind 156.000,-€ eingestellt. Die Neubeschaffung des derzeit im Aufbau stehenden Staffellöschfahrzeugs kostet insgesamt ca. 435.000,-€, Im kommenden Jahr wird die eingestellte Schlussrate fällig.
  • Im Haushaltplan ist bei den fremden Kindertageseinrichtungen der Umbau des ehemaligen Heizungsraums in einen Sozialraum mit einem Kostenzuschuss in Höhe von 120.000,-€ berücksichtigt.
  • Die Geologische Standortsuche für den Bau eines neuen Tiefbrunnens soll im kommenden Jahr mit einer Probebohrung bestätigt werden. Dafür sind mit den dazugehörenden Nebenkosten 100.000,-€ veranschlagt werden.
  • Die Anliegerstraße im Neubaugebiet „Rhönblick“ in Abtsroda soll asphaltiert werden. Dafür sind 80.000,-€ im Gemeindehaushalt eingestellt.
  • Im Bereich Tourismus ist die Erneuerung des Wassertretbeckens in der Freizeitanlage Lüttergrund mit 30.000,-€ berücksichtigt.
  • Im Neubaugebiet „Lange Trift“ ist die Spielanlage des Kinderspielplatzes in die Jahre gekommen und muss erneuert werden. Die Kosten werden mit 25.000,-€ veranschlagt.
  • Für die Ratenfinanzierung der Bauhoffahrzeuge werden 25.000,-€ eingestellt.
  • Auf dem Gemeindefriedhof soll ein Urnengemeinschaftsgrab angelegt werden. Dafür werden Ausgaben in Höhe von 10.000,-€ eingesetzt.
  • Der TSV Poppenhausen erhält für die Sanierung des Sportlerhauses einen weiteren Baukostenzuschuss in Höhe von 7.000,-€

 

Die Investitionen im Finanzhaushalt in Höhe von 2.572.000,- Mio. Euro werden durch folgende Einnahmen gegenfinanziert:

Bauplatzverkäufe”Nördl. K41!

870.000,-€

Zuschuss Kita-Neubau RhönKinder-Haus

160.000,-€

Zuschuss Landkreis für Umbau kath. Kita

120.000,-€

Bundesförderung Radwegebau

160.000,-€

Zuschüsse des Landes Hessen und des Landkreises Fulda für die Beschaffung des St-LF.

142.000,-€

Landesförderunhg – Verlegung Öttersbach

116.000,-€

Anliegerbeiträge Straßenausbau Rhönblick

60.000,-€

Investitionskostenzuschuss Land

25.000,-€

 

Den Berechnungen zufolge ist für den Ausgleich des Finanz-Haushaltes nach derzeitigem Stand eine Kreditaufnahme in Höhe von 500.000,-€ vorgesehen.

Für die Rückzahlung von Krediten wird im Finanz-HH 2022 ein Betrag in Höhe von 140.000,-€ eingesetzt.

Somit beträgt die Nettoneuverschuldung in 2022 - 360.000,-€.

Der Schuldenstand der langfristigen Schulden beträgt zum Jahresbeginn 2022 unter Berücksichtigung der Kreditschulden, die vom Land zurückgezahlt werden 1.533 Mio. €. Durch die geplante Kreditaufnahme in Höhe von 500.000,-€ erhöht sich unter Berücksichtigung der Tilgung von 140.000,-€ der Schuldenstand um 360.000,-€ auf knapp 1.9 Mio. €. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 700,-€.

Liebe Mandatsträger, meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger!

In der zusammenfassenden Bewertung können wir zu Recht zufrieden sein. Wir haben m.E. alle wichtigen Themen der Daseinsvorsorge im Blick.

Die Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) ist solide aufgestellt. Wir erledigen unsere Aufgaben und sorgen uns verantwortungsvoll um eine gute Lebensqualität für alle Generationen.

Die positive Wahrnehmung von innen und außen gibt Zufriedenheit und ist für uns zugleich Motivation zur weiteren Anstrengung.

 

Zum Ende meiner Ausführungen zum Gemeinde-Haushalt 2022 nutze ich die Gelegenheit, mich bei den Mandatsträgern der gemeindlichen Gremien für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit und die Unterstützung meiner Arbeit zu bedanken.

Nur mit einem gelebten Zusammenhalt von Bürgergemeinschaft, den gemeindlichen Gremien und dem Gemeinwesen haben wir die Voraussetzungen, die vor uns liegenden Herausforderungen mit Erfolg zu bewältigen.

Ich lobe die engagierte Dienstleistung der Beschäftigten und bedanke mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus, beim Bauhof, in den Kinderbildungseinrichtungen und bei den zahlreichen neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie bei der aktiven Bürgerschaft.

In der stetigen Anstrengung, unsere Gemeinde bedarfsgerecht für eine gute und hoffnungsvolle Zukunft weiterzuentwickeln schließe ich mit dem Zitat des Chinesischen Philosophen „Laotse“:

Wer sein Ziel kennt, findet den Weg...

Vielen Dank für die freundliche Aufmerksamkeit !

Ihr und Euer:


Manfred Helfrich
Bürgermeister

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