Gemeinsame PRESSEINFORMATION
der Touristischen Arbeitsgemeinschaft „Die Rhöner (TAG):
TOURISMUS IN DER HESSISCHEN RHÖN PROFESSIONALISIEREN
6 Gemeinden auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen Lebensraumkonzept
(Hessische Rhön, 29. 11. 2017) Die Hochrhön-Gemeinden Ehrenberg, Gersfeld, Hilders, Hofbieber, Poppenhausen und Tann nehmen aus Anlass ihrer im kommenden Jahr 10jährigen Kooperation als Touristische Arbeitsgemeinschaft (TAG) ihre touristische Zukunft noch konsequenter in die eigene Hand. Im ersten Halbjahr 2018 ist zur Wahrnehmung gemeinsamer Vertriebs- und Marketingaufgaben die Gründung einer GmbH geplant.
„Die Rhöner GmbH“ (vorläufiger Arbeitstitel) wird alle für den Marktauftritt, für den Vertrieb buchbarer Produkte und für gemeinsame tourismuspolitische Strategien notwendigen Aufgaben einer/einem neuen Manager /in übertragen und damit eine zentrale Kommunikationsstruktur aufstellen. Mit dieser erweiterten Organisationsstruktur ziehen die sechs Tourismusgemeinden die Konsequenz aus der Tatsache, dass es endlich Fortschritte beim Aufbau einer funktionsfähigen Tourismusstruktur auf der Ebene der sechs Gemeinden und ihres sehr speziellen Lebensraums bedarf. Es wird aber auch anerkannt, dass seit nunmehr 25 Jahren Anstrengungen unternommen werden, um eine funktionsfähige Tourismus-Struktur auf der Ebene der drei Bundesländer Bayern, Hessen und Thüringens aufzubauen.
Die sechs Rhöner Tourismusgemeinden wenden sich damit nicht von der Marke Rhön und einem umfassenden Vermarktungspotenzial dieses einzigartigen Naturraums in den drei Bundesländern ab. Sie wollen aber nicht mehr warten, bis es auf dieser schwierigen Ebene tatsächlich zu funktionsfähigen und an den Erfordernissen der Rhöner Bevölkerung, ihrer Gäste und zeitgemäßen Markterfordernissen orientierten Lösung kommt.
Um der Weiterentwicklung der gesamten Rhön einen kräftigen Impuls zu verleihen, werden Ehrenberg, Gersfeld, Hilders, Hofbieber, Poppenhausen und Tann mit der neuen GmbH eine für sie überfällige und ihren Interessen angemessene Zwischenlösung etablieren.
Damit wird weder die weitere Zusammenarbeit mit der ja nach wie vor bestehenden „Rhön GmbH“ als Instrument der drei Bundesländer in Frage gestellt, noch einer späteren voll inhaltlichen Wiedereingliederung in deren Kommunikationsprozess der Weg verbaut. Die sechs Gemeinden können es aber nicht weiter verantworten, dass die Marktposition des Tourismus in der Rhön durch schwierige Kommunikations- und Marketingstrukturen nicht bestmöglich genutzt wird und dadurch die gewünschte Weiterentwicklung gehemmt ist.
Es wird auch aus Anlass des bevorstehenden Jubiläumsjahrs für diesen Teilbereich der Rhön ein zukunftsweisendes Lebensraumkonzept aufgestellt. Die sechs Bürgermeister sehen eine zukunftsfähige Herausforderung für ihre Gemeinden darin, das eine Ausrichtung auf wettbewerbsfähige regionale Infrastrukturen die Lebensqualität der hier lebenden Menschen einerseits sichert und den Gästen eine von hoher Alleinstellung geprägte Aufenthaltsqualität andererseits bietet. Mit dieser Win-Win-Situation für Einheimische und Gäste soll auch deutlich werden, dass es gerade der Tourismus mit seinen Arbeitsplätzen in der Rhön ist, der hier viele Arbeits- und Ausbildungsplätze sichert. Und dies ist zudem eine der wenigen Branchen, die ihren Standort nicht beliebig verlagern kann. Tourismus findet nur vor Ort statt und trägt damit zu einer unverzichtbaren regionalen Wertschöpfung als ökonomische Leitbranche der Region bei.
Neben der Etablierung eines Managements für die neue GmbH mit der Übernahme von Aufgaben, die auf der interkommunalen Ebene besser koordiniert und umgesetzt werden können, werden die sechs örtlichen Tourismus-Informationsbüros nicht entbehrlich. Es werden sich aber die Aufgabenbereiche verändern. Dabei können sich die sechs Tourist-Infos vor Ort künftig sehr viel stärker der Entwicklung buchbarer Angebote, der Qualitäts-Entwicklung und -Sicherung bei den Leistungsträgern und den heimischen Veranstaltungsangeboten widmen. Die Beratung vor Ort soll künftig auch deutlich stärker als ein Dienstleistungsangebot für die Rhöner Bevölkerung in das Bewusstsein gehoben und entsprechend kommuniziert werden.
Denn alle für Touristen zur Verfügung stehenden Angebote, Infrastrukturen und Veranstaltungen sind gleichermaßen wichtige Bausteine der lokalen und regionalen Lebensqualität.
Die Finanzierung der neuen Infrastruktur sowie der mit ihr verbundenen weiteren Aktivitäten wird über eine Tourismus-Abgabe oder eine sog. Bettensteuer erfolgen, die vom Gast zu entrichten ist. Hier werden zwischen 250.000 und 400.000 EUR an Einnahmen erwartet, die für diesen Zweck zur Verfügung stehen sollen.
Gegebenenfalls sind auch die Übernahme und der Betrieb einer zentral und prominent auf Hessens höchstem Berg gelegenen Tourist-Information vorstellbar.
Es ist den Bürgermeistern als politische Mandatsträgern und den Mitarbeitern/innen in den Tourist-Infos als Fachleuten klar, dass sich diese potenziellen Einnahmen nur dann auch in vollem Umfang erschließen lassen, wenn es dazu entsprechende Attraktionen für tatsächlich gemeldete Gäste geben wird. Daher ist die Einführung einer entsprechenden Dienstleistungs-Card vorgesehen, die sehr attraktive Vorteile für Gäste bietet und die sich aber in ihrer Nutzung an die Rhöner Bevölkerung richten soll, die von diesen Vorzügen in gleicher Weise profitieren müssen.
In diesem Sinne stehen den Verantwortlichen in den sechs Gemeinden noch einige sehr arbeitsaufwendige Wochen bevor, um all diese Baustellen abzuarbeiten. Dafür winkt aber die lange ersehnte Perspektive, endlich ein Handlungsinstrument verfügbar zu haben, mit dem die sehr hohe Qualität der Rhön auch umfassend kommuniziert und entsprechend genutzt werden kann.
Dies wird auch bei den hier lebenden Menschen dazu beitragen, dass diese hochwertige Rhön als ihr vortrefflicher Lebensraum genau so verstanden wird, wie er sich als begehrenswertes Ziel einer an hoher Erlebnisqualität interessierter Gäste etabliert.
Ansprechpartner: Die Bürgermeister der TAG „Die Rhöner“
- Manfred Helfrich, Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe)
- Hubert Blum, Gemeinde Hilders (Rhön)
- Mario Dänner, Stadt Tann (Rhön)
- Thomas Schreiner, Gemeinde Ehrenberg
- Dr. Steffen Korell, Stadt Gersfeld (Rhön)
- Markus Röder, Gemeinde Hofbieber
Foto (Norbert Hettler)
Wollen die Touristische Arbeitsgemeinschaft (TAG) „Die Rhöner“ professionell weiterentwickeln (v.l.):