Ehrenbriefe
Der diesjährige Jahresempfang war auch eine gute Gelegenheit, um besonderes ehrenamtliches Engagement für das Gemeinwohl zu honorieren.
In unserer modernen Industrie- und Informationsgesellschaft trägt der solidarische Einsatz von Ehrenamtlichen und Freiwilligen in den Kirchen, in den vielen Vereinen, in sozialen Verbänden, Initiativen und Selbsthilfegruppen sowie in der Kommunalpolitik ganz wesentlich dazu bei, dass unsere Gesellschaft ein menschliches Gesicht zeigt und bewahrt.
Ehrenamtliche Arbeit und bürgerschaftliches Engagement finden oft im Hintergrund statt. Menschen setzen sich für Menschen ein, ohne Aufheben um das, was sie tun. Dabei ist es in hohem Maße dieses persönliche, freiwillige Engagement, das die Gesellschaft zusammenhält, das sie lebendig und lebenswert macht.
Das Ehrenamt macht einen nicht reich, aber es bereichert. Den einzelnen und uns alle, die ganze Gesellschaft. Das wird einem schlagartig klar, wenn man sich einmal vorstellt, wie dieses Land und unsere Gemeinde aussehen würden, ohne ehrenamtlich tätige Bürger. Sie sind der kreative und menschliche Nährboden der Gesellschaft.
Dazu führte der Bürgermeister aus: „Wir, die Verantwortlichen der Gemeinde wollen u.a. mit einer `Anerkennungskultur´ dazu beizutragen, dass das auch in Zukunft so bleibt. Wenn es da heißt, dass der Staat und die Gemeinde ein echter Partner für bürgerschaftliches Engagement sein soll, so hat er dabei auch die Aufgabe, herausgehobenes Engagement einzelner Gemeindemitglieder von Zeit zu Zeit zu honorieren.
Heute Abend wollen wir drei gute Beispiele würdigen. Und ich freue mich, dass es dabei um drei Frauen geht. Wir ehren heute „Frauen-Power“ und würdigen dies mit der Verleihung des Ehrenbriefes des Landes Hessen…
Nachfolgend werden die einzelnen Tätigkeiten und Verdienste aufgezeigt:
Frau Margot Hörl, *1958 in Fulda, Verwaltungsangestellte
von 1989 – 1993
- Schriftführerin im Haupt- und Finanzausschuss
von 1989 – 1993 und seit 2001 bis heute
- Ortsbeirat von Abtsroda
Bei der bevorstehenden Kommunalwahl wird sie nicht erneut kandidieren und scheidet daher aus diesem Gremium aus.
Im Ortsbeirat vertrat sie in den knapp 20 Jahren die Interessen ihres Ortsteils, der aus den Orten Tränkhof, Sieblos und Abtsroda besteht.
Frau Hörl engagierte sich auch über lange Jahre für die Belange der Kirchengemeinde St. Laurentius und unterstütze ihre Mutter Johanna bei deren Arbeiten für die Pflege der Kirche und des Umfeldes.
Weiterhin kümmerte sie sich liebevoll um die Senioren in ihrem Ortsteil, besuchte sie, munterte sie auf mit ihrem positiven Denken.
Außerdem ist Margot Hörl mit ihrer Familie Mitglied der Siebloser Waldbesitzergemeinschaft. Deren erfolgreiche Gemeinschaftsarbeit zeigt sich nicht nur in der Waldbewirtschaftung sondern auch im Betrieb der Wassergenossenschaft sowie in der 2008 realisierten Siebloser Hackgut-Heizungs-GbR für den Ortsteil Sieblos, in dem fast alle Anwesen an die Nahwärmeheizung angeschlossen sind.
Margot ist hilfsbereit, sie ist tatkräftig, sie packt an, wo sie gebraucht wird und unterstützt gerne die gute Sache.
Frau Elisabeth Laudenbach, *1951 in Brandlos, Gastwirtin im Ruhestand
Seit 1997, also nunmehr 19 Jahre lang gehört sie durchgehend dem Ortsbeirat Steinwand an, seit 2001 bis heute ist sie seit 15 Jahren Ortsvorsteherin dieses Flächenortsteils, der vor der Gebietsreform als die größte Streugemeinde Hessens bezeichnet wurde. Die dreifache Wahl zur Ortsvorsteherin belegt, dass sie hier eine breite Anerkennung und Wertschätzung genießt. Immer wenn es nötig war oder sie Anregungen der Bürgerschaft erhielt, fungierte sie als Bindeglied zum Rathaus.
Als Ortsvorsteherin organisierte sie die jährlichen Adventsnachmittage für die Senioren ihres Ortsteils und lud diese in das Gasthaus „Fuldaer Haus“ ein, das sie zusammen mit ihrem Mann Manfred 42 Jahre lang erfolgreich bewirtschaftete.
Gerne überreichte sie bei Alters- und Ehejubiläen stets einen Verzehrgutschein, der selbstverständlich ohne Berechnung blieb.
Sie und ihr Mann sind jetzt im Ruhestand in ihr Wohnhaus in der Ortslage Poppenhausen gezogen. Daher kann sie das Amt der Ortsvorsteherin in Steinwand künftig nicht mehr ausüben.
Tief verwurzelt im christlichen Glauben organisiert sie seit gut 10 Jahren die Marienandachten an der im Jahr 2005 erbauten Mariengrotte Steinwand-Ziegelhof.
Von 1990 bis zum Ende ihrer Tätigkeit als Gastwirtin engagierte sie sich mit ihrem Mann in der Wirtevereinigung „Rhöner Charme“ und warb für mit regionalen kulinarischen Köstlichkeiten und gelebter Gastlichkeit für das Rhöner Land.
Seit 2 Jahren ist Elisabeth Laudenbach zudem Mitglied der Interessengemeinschaft „Wir in Poppenhausen“ zu Gunsten der Bewirtschaftung des Kiosks im Freibad Poppenhausen.
Und schließlich wurde sie im November 2013 zur Vorsitzenden des CDU-Gemeindeverbandes Poppenhausen gewählt, den sie seither führt.
Ihr bescheidenes, umsichtiges, einfühlsames, hilfsbereites und herzensgutes Wesen macht sie zu einem besonders wertvollen Menschen.
Frau Margarete Unger, *1949 in Fulda, Pensionärin
Frau Unger war langjährige Ortsvorsteherin von Poppenhausen. Ihre Amtszeit dauerte von 1993 – 2011. Das waren 4 Legislaturperioden in 18 Jahren.
Sie war den Mitbürgerinnen und Mitbürgern eine aufmerksame Zuhörerin und fungierte als Bundeglied zum Rathaus, zu dem stets eine gute und vertrauensvolle Verbindung bestand. Ein gepflegtes und sauberes Ortsbild lag ihr besonders am Herzen.
Im Jahr 2011 stellte sie sich nicht mehr zur Wahl und schied aus dem Gremium Ortsbeirat Poppenhausen aus.
Viele Jahre länger schon organisiert sie die Seniorenfahrten der Großgemeinde und auch in ihrer Zeit als Ortsvorsteherin für den Ortsbeirat Poppenhausen.
Auch in diesem Jahr ist bereits ein Ausflugsziel im Visier, zu dem zeitgerecht eingeladen wird.
Als Seniorenbeauftragte der Gemeinde hatte und hat sie immer eine warmherzige Verbundenheit zu den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Mit dem Besuch der Senioren, ob zu Alters- , zu Ehejubiläen, in Krankheitsfällen oder einfach mal so… - schenkte sie den älteren Mitbürgern eine verdiente Aufmerksamkeit, Achtung und Beachtung.
Seit 2 Jahren ist auch sie Mitglied der Interessengemeinschaft „Wir in Poppenhausen“ und engagiert sich im Team für den Betrieb des Freischwimmbades, das sie auch in Zukunft als leidenschaftliche Schwimmerin nicht vermissen möchte.
Meine Damen und Herren, für alle drei Frauen gilt gleichsam, dass sie über viele Jahre im jeweiligen Ortsbeirat für „Frauen-Power“ standen. Die haben sich gerne in die Pflicht nehmen lassen und Verantwortung für die Mitbürgerinnen und Mitbürger ihres Ortsteils und die Allgemeinheit übernommen.
Während es viele Beispiele gibt, dass Frauen das ehrenamtliche Engagement ihres Mannes unterstützen und diesem den Rücken frei halten, ist es hier einmal umgekehrt. Insofern haben auch die Ehemänner der drei verdienten Geehrten einen bedeutenden Anteil an den Verdiensten ihrer Ehefrauen um das Gemeinwohl. Das verdient Lob und Anerkennung.
Da es sich um eine Auszeichnung des Landes Hessen handelte, unterstützte Landtagsabgeordneter Markus Meysner und verlieh die Urkunden an die Geehrten.
Bürgermeister Manfred Helfrich überreichte als Anerkennung aus dem Rathaus einen Blumenstrauß sowie ein Wappenglas mit Widmung.+++(M.H.)