Die erste Schule in Holzbauweise

Landkreis investiert fünf Millionen Euro in die Grundschule Poppenhausen

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Pressemitteilung aus der Fuldaer Zeitung

POPPENHAUSEN

Mehr Schüler, gestiegene Anforderungen an die Klassenräume sowie ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026: Der Landkreis Fulda bringt alle seine Grundschulen auf den neusten Stand. Jetzt in den Osterferien geht es an der Grundschule Poppenhausen los.

Insgesamt fünf Millionen Euro investiert der Landkreis Fulda bis 2026 in die Grundschule am Fuß der Wasserkuppe. Kern der Maßnahme ist ein Anbau mit knapp 650 Quadratmetern Nutzfläche. Dieser entsteht angrenzend an das bisherige Schulgebäude. An der Stelle, an der aktuell noch eine Pausenhalle steht, die dafür abgerissen und an anderer Stelle neu gebaut wird.

Errichtet und verschalt – übrigens als erste Schule in der Region – wird der Anbau komplett mit Holz. In dem neuen Kubus sollen dann auf insgesamt drei Etagen unter anderem die Verwaltung, das Lehrerzimmer, ein Besprechungsraum sowie zwei Klassenzimmer untergebracht werden. Dies wiederum führt zu einer räumlichen Entspannung im bisherigen Hauptgebäude. In der 1954 gebauten Immobilie gibt es aktuell nur sechs Klassenzimmer, weshalb eine erste Klasse bereits den bisherigen Handarbeitsraum nutzen muss. „Bislang war das Raumangebot noch in Ordnung, wir gehen aber davon aus, dass es in Poppenhausen in Zukunft in jeder Jahrgangsstufe jeweils zwei Klassen geben wird“, sagt Jürgen Obermeier, Leiter des Fachdienstes Gebäudemanagement beimLandkreis Fulda. Konkret erwartet der Kreis im Schuljahr 2026/27 insgesamt 129 Schülerinnen und Schüler an der Grundschule Poppenhausen. Durch die Verlagerung des Lehrerzimmers in den Neubau steht dann im bisherigen Gebäude mehr Platz für die sechs Klassenzimmer zur Verfügung. In den Fluren werden zudem kleine Arbeitsinseln mit Sitzplätzen geschaffen, so dass sich Teile des Unterrichts auch aus dem Klassenzimmer heraus verlagern dürften.

Mensa mit bis zu 60 Plätzen

Im Keller – oder Gartengeschoss, wie man es bei der Kreisverwaltung aufgrund der Hanglage liebevoll nennt – steht künftig ausreichend Platz für Textiles Gestalten, Basteln, Musik und Kunst zur Verfügung.

Ebenfalls neu ist ein einstöckiger Anbau an der Rückseite der Schule, die an den Schulhof angrenzt. Dieser wird im Kern als Mensa genutzt. 50 bis 60 Schüler können dort gleichzeitig ihr Mittagessen zu sich nehmen. In zwei Schichten können so alle Kinder versorgt werden. „Es wird aber kein reiner Speisesaal. Die Räumlichkeiten werden anoh anderweitig in den schulischen Alltag einbezogen", sagt Markus Reichel, Sachgebietsleiter Technischer Fachbereich beim Landkreis. Ein wichtiger Aspekt bei der Maßnahme ist die Schaffung von Barrierefreiheit in dem Schulgebäude. „Dazu werden die Toiletten aufwändig überarbeitet, außerdem werden wir einen Aufzug in das Gebäude einbauen“, so Obermeier.

Optisch setzt sich der neue Gebäudeteil bewusst von der bisherigen Schule ab. „Man darf ruhig sehen, dass es ein neuer Bereich ist, der in einer komplett anderen Zeit gebaut wurde“, so Reichel. Die Holzverschalung soll den Charakter der Rhön aufgreifen. „Bei uns gleicht eigentlich keine Schule der anderen.“

Los geht es mit dem Anbau im Sommer dieses Jahres. Er soll dann im Herbst 2025 fertiggestellt sein. Danach kommen die Sanierung und Umbaumaßnahmen im Bestandsgebäude. Aber bereits in diesen Tagen beginnt der Landkreis, die bestehende Immobilie mit Jalousien auszustatten. Dies sei vor allem aufgrund der mittlerweile üblichen digitalen Tafeln nötig. Die Maßnahme soll noch in den Osterferien abgeschlossen sein.

Poppenhausens Bürgermeister Manfred Helfrich (CDU) freut sich über die aktuelle Entwicklung an der Grundschule.

"Man darf ruhig sehen, dass der Bereich in einer anderen Zeit gebaut wurde"
Markus Reichel, Landkreis Fulda

„Der steigende Bedarf ist sicherlich eine Folge unserer maßvollen Siedlungsentwicklung. Er zeigt aber auch die Attraktivität unserer Gemeinde, vor allem bei Familien.“ Aktuell kümmert sich die Gemeinde freiwillig um die Nachmittagsbetreuung der Grundschulkinder mit einem eigenen Angebot. „Allerdings werden wir ab Sommer nicht mehr allen Kindern, die einen Bedarf haben, einen Platz anbieten können“, sagt der Rathaus- Chef. Daher prüfe die Gemeinde aktuell die Schaffung einer weiteren Gruppe. Was laut Helfrich aber aufgrund der räumlichen und personellen Anforderungen nicht einfach sei.

Farnung, T. (2024, April 2). Die erste Schule in Holzbauweise. Fuldaer Zeitung, Lokales, Seite 9

Der Blick auf die Rückseite der Poppenhausener Grundschule und die angrenzende Turnhalle.

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